Mentaltraining 

  • von Michael Schuy
  • 08 Aug., 2018
Kennen Sie dieses Gefühl auch? Am Morgen vor dem nächsten Spiel stehen Sie auf und merken, dass sich eine gewisse Anspannung in Ihnen breit gemacht hat. Auch wenn der Wettkampf noch einige Stunden in der Zukunft liegt, so kreisen doch manchmal schon die Gedanken. Habe ich gut genug trainiert? Ist mein Gegner wohl wirklich so stark, wie immer alle sagen? Werde ich heute wieder verlieren, wie schon in der Hinrunde? 
Fragen über Fragen machen sich in unserem Kopf breit und sorgen dafür, dass die Anspannung wächst, obwohl wir vielleicht noch nicht einmal einen Fuß aus dem Bett gesetzt haben. Haben wir uns erst einmal in diesem "Loch" vertieft, fällt es auch schwer, die Gedanken davon zu lösen. Man fragt sich dann oft: Wie kriege ich den Tag nun rum, bis endlich das Spiel ansteht und die Anspannung nun auf die erfolgreiche oder weniger erfolgreiche Art lösen kann. Eigentlich ist Angst/ Anspannung ja etwas Gutes. Wir merken auf diese Art und Weise, dass uns etwas wichtig ist. Wer mit einer Null-Bock Einstellung ins Spiel geht, kann es auch gleich lassen und wird höchstwahrscheinlich verlieren. Eine gewisse Anspannung ist also ratsam und förderlich, allerdings muss der Spieler nun unbedingt versuchen, diese Anspannung zu lösen und in den sprichwörtlichen Tunnel zu geraten. Ansonsten folgt im Spiel dann häufig eine Verkrampfung, ein unruhiges Verhalten gepaart mit Wutausbrüchen oder anderen negativen Effekten. Die Niederlage ist dann kaum mehr zu vermeiden. 
Wer ehrgeizig ist, der wird sich dann Stunden oder vielleicht sogar Tage über das versaute Spiel ärgern. Das muss aber nicht unbedingt sein. Klar, jeder von uns, egal wie locker oder angespannt, verliert Spiele. Doch der eigene Ärger über eine Niederlage kommt häufig daher, dass man einfach unzufrieden mit sich selbst ist, wenn man verkrampft und schlecht spielt. Die vergangenen harten Trainingseinheiten werden dann in Erinnerung gerufen, die Feier, auf die man wegen des Spiels verzichtet hat oder das Stück Kuchen, das man aufgrund der besonderen Wettkampfvorbereitung nicht gegessen hat.
Siegt man , ist alles ok. Spielt man sehr gut, verliert aber dennoch, ist es auch oft kein Problem. Sollte man aber schwach spielen, dann kommen oft diese "hätte, könnte, wäre"-Sätze. Hätte ich letzte Woche weniger trainiert, hätte ich die Feier mitgemacht und weniger geschlafen, hätte ich das Stück Kuchen doch einfach gegessen: schlechter als heute hätte ich auch nicht spielen können. Es tritt dann Frust und Demotivation ein, die Lust auf Training vergeht. Der Teufelskreis beginnt und man steigert sich in viele Dinge einfach herein.
Beim nächsten Spiel ist der Ball vielleicht schlecht, die Zuschauer sind zu laut, der Boden ist rutschig und die Beläge sind auch nicht mehr die Besten. Der Gegner ist zwar schwach, aber unter den Voraussetzungen kann man ja nicht gewinnen. 
Als Tischtennisspieler haben wir es natürlich auch schwer. Wir müssen in kürzester Zeit unzählige Entscheidungen treffen, die auch mal schnell falsch sein können. Wir haben zwischen den Ballwechseln verhältnismäßig ewig Zeit, um uns Gedanken zu machen, wie wir besser spielen sollten. Leider nutzen wir die Zeit aber auch häufig für negative Gedanken oder Wutausbrüche, was unserem Spiel nicht hilft.
Hier kann man aber natürlich gegensteuern. Bei Interesse komme ich in Ihren Verein und erkläre in Seminarform kleinschrittig (mit anschließendem Training zur Umsetzung des Erlernten), wie wir Spieler uns auf einen Wettkampf vorbereiten sollten und natürlich, wie wir es schaffen möglichst stark zu spielen und die Motivation für die nächsten Wettkämpfe aufrecht zu erhalten. 
Ich freue mich auf Ihre Einladung.

Schöne Grüße
Michael Schuy